Arbeitskreises Regionalgeschichte in Neustadt am Rübenberge – Rückblick auf 43 Jahre politische Arbeit

erstellt von: am: 07.01.2025

43-jähriges Jubiläum des Arbeitskreises Regionalgeschichte in Neustadt am Rübenberge

Der Arbeitskreis Regionalgeschichte in Neustadt am Rübenberge seit 1981 aktiv und arbeitet weiterhin erfolgreich an seinen Projekten der regionalen und internationalen Geschichtsforschung . Aber nicht nur dieses Jubiläum ist ein Anlass für radio flora, einen Blick auf diesen Verein mit seiner mehr als 40-jährigen historischen und politischen Arbeit zu werfen. Mit dem Mitbegründer und Vorstandsmitglied Hubert Brieden spricht in diesem Podcast Axel Kleinecke.

Wie viele andere ähnliche Arbeitskreise in der zur tagespolitischen Normalität zurückgekehrten BRD begann auch der Arbeitskreis Regionalgeschichte in Neustadt damit, die verdrängten und erfolgreich verschleierten Verbrechen der Nazi-Geschichte des Ortes aufzudecken, um eine Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit zu ermöglichen. Nur so war es möglich, der Opfer des staatlichen Terrors zu gedenken, zugleich aber auch dem Untertauchen und Weiter so der Täter von damals endlich ein Ende zu setzen. Wenn diese schon in großer Mehrzahl der Strafverfolgung der Alliierten entgangen waren, so sollten sie und die Opfer wenigstens jetzt endlich namentlich genannt und die Verbrechen im Einzelnen aufgedeckt und belegt werden. Gerade in kleineren Kommunen, wo man sich kennt, kann dies von großer Wirkung sein.

Dieser Arbeitskreis und spätere Verein in der Kleinstadt Neustadt am Rübenberge begann mit wenigen Volkshochschuldozenten als Mitgliedern, entwickelte sich aber bald in der Kleinstadt zu einer bekannten Institution. Das war dem brennenden Engagement der Mitglieder zu verdanken und nur möglich durch deren akribische Forschungen und die vielfältige Präsentation der Ergebnisse in der Öffentlichkeit durch Vorträge und Radiobeiträge, Ausstellungen und Publikationen, bald sogar mit einem eigenen Verlag.

Arbeitsschwerpunkte im lokalen Rahmen waren:

  • Geschichte des Antisemitismus,
  • politische Verfolgung des Widerstands,
  • Verbrechen der Wehrmacht, speziell der Luftwaffe vom Fliegerhorst Wunstorf aus,
  • Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg,
  • Deserteure im Zweiten Weltkrieg,

Im Fokus der Recherchen standen zunächst die Schicksale der Opfer des NS-Regimes, ergänzend wurden bald aber auch die NS-Täter aus der Mitte der Kommune nicht mehr vernachlässigt.

Neben der Forschungs- und Publikationstätigkeit kümmerte sich der Arbeitskreis Regionalgeschichte auch um das öffentliche Gedenken an die Opfer der Verbrechen des NS-Regimes. Auf seine Initiative wurde eine Reihe von Gedenkorten in Neustadt a. Rbge. geschaffen. Dabei sind neben Gedenktafeln und einem Holocaust-Mahnmal auch die Stolpersteine zu erwähnen, die von Mitgliedern des Arbeitskreises in der Stadt verlegt wurden.

Mit anfangs starkem politischem Gegenwind bis hin zum Berufsverbot der Mitglieder  als Lehrer an der VHS gelang es dem Arbeitskreis Regionalgeschichte mit seiner Arbeit, regional, überregional und sogar international – z.B. in der Kooperation mit der spanischen Stadt Guernica und dortigen baskischen Organisationen – Beachtung zu finden. Auch Publikationen und Ausstellungen wurden überregional bekannt und einige sogar mit Preisen gekrönt.

Wie dies alles trotz der anfänglichen Widerstände und Schwierigkeiten selbstorganisiert und selbstfinanziert möglich wurde, davon berichtet Hubert Brieden in diesem Podcast.   

Fotos by Arbeitskreis-Regionalgeschichte Neustadt a. Rbg.


Weiterlesen:

voriger Beitrag

Merkels Memoiren


Thumbnail

Radio Flora @192 kBit/s

Radio Flora

Current track

Title

Artist

WP Radio
WP Radio
OFFLINE LIVE
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner