Polens vergessene koloniale Vergangenheit

erstellt von: am: 19.01.2021

2015 kamen nach Europa Tausende von Flüchtlingen. Große Aufmerksamkeit zog damals Polen auf sich, indem es die Aufnahme von neu Hinzukommenden kategorisch ablehnte. Polen sah vor allem in den endlos langen Flüchtlingsströmen das Resultat der Kolonialpolitik im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Ländern wie Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien etc. Nach der Argumentation der Polen sollten die Länder, die in der Vergangenheit verantwortlich für diese Kolonialpolitik waren, diese Verantwortung auch heute übernehmen und somit ihre Vergangenheit aufarbeiten. Jedoch scheint diese Argumentation nur dann stichhaltig, wenn man selbst keinerlei kolonialistische Politik betrieben hat. Diese Radiosendung setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die verbreitete Annahme, das damalige polnisch-litauische Doppelreich und später die Zweite Polnische Republik hätten mit Kolonialismus nichts zu tun gehabt, historisch belegbar ist.

Recherche: Sophie Delest

Text: Dr. Andreas Moser

Sprecher*innen: Sophie Delest & Dr. Andreas Moser

Der Beitrag wurde erstellt im Rahmen des Radioprojektes „Weiß auf Schwarz – Geschichte von Ungleichheit und Rassismus“. Weitere Informationen und Beiträge finden sich hier: https://radioflora.de/weiss-auf-schwarz-geschichte-von-ungleichheit-und-rassismus-ein-radioprojekt/


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