AUSNAHMEZUSTANDOHNEENDE? ein Infoabend mit zwei Aktivistinnen aus El Salvador

Während einer Rundreise haben die beiden Aktivistinnen aus El Salvador, Vidalina Morales und Marisela Ramírez, zusammen mit Ventana al Sur und der Unterstützung der Roten Hilfe am Mitwoch den, 2.10. einen Informationsabend im UJZ Kornstraße veranstaltet.

Hitergrund: In mehreren Ländern Lateinamerikas wird derzeit als Reaktion auf Gewaltkrisen der Ausnahmezustand verhängt. In El Salvador besteht dieser nun schon seit über zwei Jahren. Während Zehntausende Menschen unter Generalverdacht verhaftet werden, vermarktet der autoritäre Präsident Nayib Bukele sein Ausnahmeregime weltweit als „Modell Bukele“ und wird dafür von vielen Menschen gefeiert. Doch die aktuellen Entwicklungen in El Salvador zeigen die fatalen Folgen, die eine „Bukele-Welle“ in Lateinamerika nach sich ziehen würde. Neben dem Abbau von Menschenrechten und Demokratie werden auch zerstörerische Wirtschaftsprojekte gegen die Interessen der Bevölkerung umgesetzt. Und obwohl El Salvador unter extremem Wassermangel leidet, scheint die Regierung entschlossen, das mühsam erkämpfte Bergbauverbot zu kippen. Der zivilgesellschaftliche Widerstand gegen Diktatur und Extraktivismus muss sich unter schwierigsten Bedingungen und großen Risiken neu organisieren. Über diese Themen und die Rolle sowie Mitverantwortung des Globalen Nordens haben die beiden Aktivistinnen referiert und im Anschluss die Fragen des Publikums beantwortet.

Moderation: Antonia Rodrigues

Übersetzung: Santiago Guerrero Koch und Antonia Rodrigues

Tonaufnahme, Schnitt und Bilder: Kiumarz Naghipour Radio flora

1- Begrüßung und Vorstellung, Antonia Rodrigues:

2-El Salvador-Infoabend-Vortag,Marisela Ramirez:

Marisela Ramírez ist Sprecherin des Bloque de Resistencia y Rebeldía
Popular, einer zivilgesellschaftlichen Initiative, an der sich mehr als
30 Organisationen beteiligen. Das Bündnis versucht, die Öffentlichkeit
durch Mobilisierung, öffentliche Aktionen und Positionierung in den
Medien für die Bedeutung der Friedensabkommen von 1992, für die
Erhaltung der Grundlagen der Demokratie und gegen die schwerwiegenden
Menschenrechtsverletzungen während des andauernden Ausnahmezustandes in
El Salvador zu sensibilisieren. Marisela gehört auch dem Movimiento de
la Juventud Popular Salvadoreña an und ist Koordinatorin des Projekts
„Organisation und Advocacy für die Durchsetzung des Rechts der Frauen am
Land“ im Verband Confras, der sich für eine Agrarreform in El Salvador
einsetzt.

3-El Salvador-Infoabend-Vortrag, Vidalina Morales:

– Vidalina Morales leitet die 1993 gegründete Gemeindeorganisation ADES
(Asociación de Desarrollo Económico Social) in Santa Marta (Cabañas).
ADES war und ist erneut federführend im Kampf gegen den metallischen
Bergbau in El Salvador. 2023 wurden eine langjährige Führungsperson und
vier weitere Mitglieder von ADES willkürlich festgenommen und erst nach
Monaten in den Hausarrest entlassen. ADES ist aktiv in der
Selbstorganisation von Gemeinden und betreibt ökologische Landwirtschaft
sowie ein landesweit bekanntes Gemeinderadio. Am 8.10 findet der Prozess
gegen die fünf Landverteidiger aus Santa Marta statt. Es wird eine große
internationale Kampagne geben.

4-El Salvador-Infoabend -Fragen&Antwort: