Mythos Pariser Kommune, mit Holger Marcks und Felix Zimmermann. Aus der Veranstaltungsreihe anlässlich des internationalen Tages der Politischen Gefangenen
erstellt von: Kiumarz Naghipour am: 17.03.2022
Der 18. März ist der internationale Tag der politischen Gefangenen. Das Datum bezieht sich auf die blutige Niederschlagung der sogenannten “Pariser Kommune” 1871. Lenin sah die russische Oktoberrevolution 1917 wie auch den von den Bolschewiki aufgebauten sowjetischen Staat in der Tradition der Pariser Kommune, bezeichnete sie – in Anlehnung an Karl Marx – als die erste genuin proletarische Revolution. Anarchist*innen – erbitterte Feind*innen der Bolschewiki – wiederum reklamierten die Pariser Kommune ebenfalls für sich, sei hier doch der Staat zerschlagen worden.
“Nicht der bürgerliche Staat wurde so zerschlagen, sondern die Perspektive eines sozialen Republikanismus – durch den einsetzenden Revolutionsmythos gleich doppelt” – so Holger Marcks und Felix Zimmermann, Autor*innen des audio-visuellen Buches “Zurück nach vorn. Ein sozialrepublikanisches Panorama” mit Blick auf die Pariser Kommune. Sie widersprechen sowohl der kommunistischen, durch Lenin und seine Zeitgenoss*innen geprägten, als auch der libertär-anarchistischen Sichtweise auf die historischen Verhältnisse rund um die Pariser Kommune.
Mit “Zurück nach vorn. Ein sozialrepublikanisches Panorama” halten Marcks und Zimmermann ein Plädoyer für die Wiederentdeckung des Republikanismus als Mittel der sozialen Emanzipation und der gesellschaftlichen Linken als Motor einer republikanischen Erneuerung.
Moderation: Marcus Munzlinger von Kulturzentrum Pavillon
Aufzeichnung: Radio flora: