Alte Freundschaften: Die Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan

erstellt von: am: 31.08.2021

Nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York begannen die USA und Ihre Verbündeten, darunter Deutschland, den sogenannten „Krieg gegen den Terror“ in Afghanistan. Die damalige sozialdemokratisch-grüne Bundesregierung wollte Deutschland am Hindukusch verteidigen. Im Grundgesetz war das nicht vorgesehen. Die Taliban und andere Islamistengruppen sollten bekämpft werden, um Menschenrechte zu verteidigen, hieß es. Doch die Islamisten waren, als sie noch gegen sowjetische Truppen Krieg geführt hatten, durch Deutschland und andere „westliche“ Länder mit Geld und Waffen ausgestattet worden. Damals hatten Politiker der Grünen die Unterdrückung der Frauen durch islamistische Gruppen verharmlost und die Forderung nach Frauenrechten als „eurozentristisch“ bezeichnet. Doch der islamistische Zauberlehrling machte sich nach dem Rückzug der Sowjetarmee selbständig und nun wurde der Kampf gegen die einstigen Verbündeten geführt. Zu keinem Zeitpunkt ging es „dem Westen“ in Afghanistan um Menschen- und Frauenrechte, sondern um strategische Interessen. Die lange Geschichte der deutschen Großmachtpolitik in Afghanistan und des Krieges am Hindukusch ist hierzulande meist unbekannt – Grundlage für neue Heldenlegenden und neue militärische Interventionen.

Autor: Hubert Brieden

SprecherInnen: Steffi Theil, Kai Pabst, Franziska Wenzel und der Autor

Hannover 2002

© Bild: Archiv Arbeitskreis Regionalgeschichte, Text: Hubert Brieden


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