Buchvorstellung auf Einladung von Café Rojava International Hannover: „Soziologie der Freiheit“ von Abdullah Öcalan
erstellt von: Kiumarz Naghipour am: 14.10.2020
Am Freitag den 2. Oktober fand auf Einladung von Café Rojava International eine Buchvorstellung in UJZ Korn in Hannover statt. Reimar Heider, Öcalan-Übersetzer und Sprecher der Internationalen Initiative „Freiheit für Öcalan–Frieden in Kurdistan“ stellte das Buch „Soziologie der Freiheit“ von Abdullah Öcalan vor.
In etwas mehr als drei Jahren (2007–2010) hat Abdullah Öcalan mit dem
Manifest der demokratischen Zivilisation ein fünfbändiges Gesamtwerk
verfasst, in dem er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 35 Jahren
radikaler Theorie und revolutionärer Praxis zusammenträgt. Nachdem er in
den ersten beiden Bänden die Geschichte der Zivilisation von ihren
Anfängen bis zur kapitalistischen Moderne neuinterpretierte, legt der
Autor mit dem dritten Band eine Methode für die Lösung der drängendsten
Probleme des 21. Jahrhunderts vor: die Soziologie der Freiheit. Öcalan
erkennt die Notwendigkeit einer kritischen Reflexion des
›wissenschaftlichen Sozialismus‹, auf den er und die kurdische
Freiheitsbewegung sich in der Vergangenheit selbst bezogen hatten.
Industrialismus, Kapitalismus und der Nationalstaat können demnach nicht
mit den Mitteln eines orthodoxen sozialistischen Konzepts transformiert
werden. Deshalb wendet Öcalan sich den originellsten Denkern der Linken
zu und debattiert in bemerkenswerter Bandbreite Themen wie Existenz,
Freiheit, Philosophie, Anarchismus, Natur und Ökologie. Dabei entwickelt
er eine radikale und sehr weitreichende Definition von Demokratie. Diese
fußt auf seiner zentralen These, dass es immer und überall parallel zu
jeder herrschenden Zivilisation eine ›demokratische Zivilisation‹ gibt,
die sich im Widerstreit mit (kapitalistischer) Herrschaft, Patriarchat
und Nationalstaat befindet.
Der Übersetzer, Reimar Heider, gab eine Einführung in den dritten Band
und diesen in Bezug zur aktuellen Situation Öcalans und der
kurdischen Freiheitsbewegung.
Radio Flora hat den Beitrag von Reimar Heider mitgeschnitten:
Die Begrüßung von Café Rojava International:
Reimar Heider: