Gedenken an die Sprengung der Löwenbrücke am 7. April 1945 in Neustadt a, R.
erstellt von: Axel Kleinecke am: 05.05.2025
Gedenken an die Sprengung der Löwenbrücke am 7. April 1945 in Neustadt a, R.
Am Montag, dem 7.April 2025 wurde in Neustadt am Rübenberge mit einer Gedenkveranstaltung der Neustädter Friedensinitiative an ein Kriegsverbrechen durch die deutsche Wehrmacht erinnert, das vor 80 Jahren an diesem Tag geschehen ist und bei dem 28 britische Soldaten auf grausame Weise ums Leben kamen. Damals, im Frühjahr des Jahres 1945 war der Krieg für Nazi-Deutschland schon längst verloren und die Alliierten rückten an allen Fronten unaufhaltsam vor. Dennoch wurde statt einer Kapitulation überall ein sinnloser militärischer Widerstand befohlen und auch befolgt, der unzähligen Menschen, alliierten und deutschen Soldaten wie Zivilisten gleichermaßen, noch das Leben kostete. So geschehen auch in Neustadt am Rübenberge in der Nähe von Hannover durch eine völlig überflüssige Brückensprengung mit schrecklichen Folgen, ein Kriegsverbrechen an das in Neustadt auch bisher schon jährlich erinnert wurde.
Obwohl die vorrückenden Briten auch hier schon längst nicht mehr aufzuhalten waren, verminten verbliebene deutsche Wehrmachtseinheiten in Neustadt die Löwenbrücke am Stadteingang und sprengten sie in dem Moment in die Luft, wo die Vorhut der Briten sie passierte. Diese Aktion, wegen der strategischen Sinnlosigkeit eine militärische Fehlentscheidung, geboren aus dem menschenverachtenden Fanatismus des Hitler-Regimes, verursachte am 7. April 1945 den qualvollen Tod von 28 britischen Soldaten, die unter den Trümmern der Brücke begraben wurden. Mutige Anwohner hatten damals verletzten Briten mit ihren geringen Mitteln noch zu helfen versucht und ihnen Unterkunft gewährt, ein Zeichen der Menschlichkeit gegen den Terror des NS-Regimes, aber vielen der von der Detonation verstümmelten Opfern war nicht mehr zu helfen..
Am Montagabend, einem sonnigen Frühlingstag versammelten sich nun zum Gedenken an dieses schreckliche Geschehen etwa 80 Menschen am Holocaust-Mahnmal neben der Löwenbrücke. Zu der Kundgebung hatte die Neustädter Friedeninitiative aufgerufen. Weiße Fähnchen erschienen in der Menge und Transparente der Friedensbewegung mit den Aufschriften „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“ und „Gegen Jeden Antisemitismus“ wurden hochgehalten. Für das anschließende persönliche Gedenken wurden Rosen verteilt, die nach der Kundgebung an der Brücke abgelegt wurden.
Die Veranstaltung wurde moderiert von Superintendent Rainer Müller-Jödicke und als Redner traten nach der Anmoderation von Müller-Jödicke in dieser Reihenfolge auf :Major der Reserve Dirk Kemmerich, der Neustädter Journalist Dirk von Werder, der Bürgermeister Dominic Herbst, für die Friedensinitiative Hubert Brieden vom Arbeitskreis Regionalgeschichte und zum Schluss noch einmal Superintendent Müller-Jödicke. Die Musik spielte Wojciech Zaluk von der Musikschule Neustadt.
Die Veröffentlichung der Redebeiträge geschieht mit Genehmigung der Redner und von Herrn Zaluk. Aufnahme und Technik Kiumarz Naghipur und Axel Kleinecke
Die Redebeiträge:
- Superintendent Rainer Müller-Jödicke
2. Major der Reserve Dirk Kemmerich
3. Journalist Dirk von Werder
Das Musikstück
4. Der Bürgermeister Dominic Herbst
5. Für de Friedensinitiative: Hubert Brieden
6. Superintendent Rainer Müller-Jödicke