Neokoloniale Ausbeutung und Fluchtursachen am Beispiel Afrikas
erstellt von: Axel Kleinecke am: 02.05.2021
Im Rahmen des Radioprojektes von radio flora „Weiß auf Schwarz – Geschichte von Ungleichheit und Rassismus “ nehmen wir heute eine Sendung aus dem Jahr 2018 wieder auf, in der unter dem Thema „Fluchtursachen“ die aktuelle wirtschaftliche Situation von Ländern Afrikas beleuchtet und an einzelnen Beispielen verdeutlicht wird.
In einem Gespräch mit dem Afrikaexperten Professor Asche wird deutlich, in welcher wirtschaftlichen Unselbständigkeit sich die Länder Afrikas noch heute befinden und wie sie in dieser postkolonialen Abhängigkeit gehalten werden. Durch die globale und besonders auch die europäische Wirtschaftspolitik werden mit Knebelverträgen und billigen Industrieprodukten Abhängigkeiten bewusst geschaffen und festgeschrieben, um diesen an Ressourcen so reichen Kontinent weiterhin ungehindert ausbeuten zu können. Landgrabbing und industrielle Küstenüberfischung tragen ebenso dazu bei wie eine internationale Handelspolitik, die mit industriellen Billigprodukten und Knebelverträgen die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas verhindert und bestehende Ansätze wieder zerstört. So unterdrücken auch heute noch die Industrieländer des weißen Mannes mit ihrer neokolonialen Wirtschaftspolitik noch immer die farbige Bevölkerung in früheren Kolonialgebieten in Afrika und anderswo in der Welt. Völkerrechtlich ist die die frühere rassistische Diskriminierung heute zwar aufgehoben, de fakto besteht sie aber in verdeckter Form mit der wirtschaftlichen Ausbeutung von Menschen und Ressourcen weiter und sie ist mit ihren katastrophalen Auswirkungen durchaus mit der damaligen Brutalität vergleichbar.
Von unserer politischen Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt und auch von der Strahlkraft populärer Entwicklungshilfeprojekte vernebelt ist diese neue Form der postkolonialen Diskriminierung bis hin zur Existenzvernichtung großer Teile der Bevölkerung auch der Grund, warum so viele Menschen in Afrika neben politischen Gründen auch aus existenzieller Not zu Flüchtlingen werden. Existenzprobleme als Folge neokolonialistischer Wirtschaftspolitik sind Fluchtursachen, dies zeigt Helmut Asche an afrikanischen Beispielen.
Die anderen Beiträge des Radioprojektes „Weiß auf Schwarz – Geschichte von Ungleichheit und Rassismus“ finden sich hier: https://radioflora.de/weiss-auf-schwarz-geschichte-von-ungleichheit-und-rassismus-ein-radioprojekt/