Politische Verfolgung in der Bundesrepublik: Berufsverbote

erstellt von: am: 19.01.2022

Am 28. Januar 2022 jährt sich zum 50. Mal der von den Ministerpräsidenten unter Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt verabschiedete so genannte „Radikalenerlass“, der vermeintliche „Verfassungsfeinde“ vom Öffentlichen Dienst fernhalten sollte. Dieser Erlass führte in der Bundesrepublik – verglichen mit anderen westeuropäischen Staaten – zu einer beispiellosen Jagd auf linke Oppositionelle. Betroffen waren Lehrer*innen, Lokführer*innen, Briefträger*innen und andere. 3,5 Millionen Menschen wurden durch den Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ bespitzelt und überprüft. Es gab 11000 Berufsverbotsverfahren, etwa 2200 Disziplinarverfahren, 1256 Ablehnungen von Bewerbungen und 256 Entlassungen. Das bereits im Vorfeld durch Geheimdienstexperten diskutierte Ziel: die politische Einschüchterung der außerparlamentarischen Opposition und der Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes.

Drei Betroffene – Cornelia-Booss-Ziegling, Hubert Brieden und Matthias Wietzer – berichten von dem, was sie damals erlebten und auch davon, welche Folgen die zum Teil traumatischen Erlebnisse bis heute haben.

Plakat 1970er Jahre, aus der Ausstellung „‚Vergessene‘ Geschichte – Berufsverbote, Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland“

© Bild: Niedersächsische Initiative gegen Berufsverbote, Archiv Arbeitskreis Regionalgeschichte


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